Mit Pauken und Trompeten verkuenden wir: Wir haben es geschafft!! – Wir sind einmal quer durch Indien gefahren! Jetzt muessen wir zwar noch ein ausgewachsenes Stueck an der Ostkueste entlang nach Norden hch, bis wir dann wirklich auch in Kalkutta ankommen, dennoch haben wir heute schonmal mit Brause angestossen auf den Zwischenerfolg!

Und dies war unser Weg zur Ostkueste:

Etappe: Hampi – Dhone
Datum: 28.2.

Nach unserem freien Tag in Hampi, den wir bevorzugt auf unserer traumhaften Dachterasse genossen haben (NICHT oben abgebildet!), sind wir am Dienstag mit kribbelnden Fingern wieder in die Tuk Tuks gestiegen. Jedoch nicht ohne Hans und Rita vorher noch die Sehendwuerdigkeiten von Hampi gezeigt zu haben:

Und das war dann auch fuer eine lange Zeit das spannendste an diesem Tag, denn wir haben auf dem Weg nach Dhone unseren allerersten Highway befahren! Und dies hoert sich leider grandioser an, als es eigentlich ist. In Wahrheit ist es sehr langweilig. Denn der Highway ist schlecht besucht:

Doch nach den kraenkelnden Tuk Tuks in der letzten Woche sind jetzt wir dran mit Hustenschnupfenheiserkeit (8 Stunden Zugluft pro Tag haben sich ausgezahlt!), und da kam uns die Langeweile gar nicht so ungelegen.

In Dhone angekommen war es dann aber auch direkt schon wieder vorbei mit der Einsamkeit. Die Zeit, in der Lotte und Kathrin nach einer brauchbaren Unterkunft forschten, verbrachte Nick damit, zwei Lokalzeitungen Interviews zu geben und von unserer Tour zu erzaehlen. Die Gespraechsfuehrung gestaltete sich zwischenzeitlich leider etwas schwierig, weswegen wir nicht herausfinden konnten, wie die Zeitungen eigentlich heissen.

Also falls ihr zufaellig indische Zeitungen lest – haltet die Augen offen!

Etappe: Dhone – Hyderabad
Datum: 29.2.

Eigentlich sollte hier ueberhaupt nichts von Hyderabad stehen. Diesen Grossstadt-Moloch wollten wir naemlich geschickt ueber einen brandneuen Autobahn-Ring umfahren. Und das haben wir auch. Im Anschluss haben wir Freudentaenze vollfuehrt und wollten uns schoen mit einem gemuetlichen Guesthouse fuer die ueber 200 gefahrenen Kilometer sowie fuer unser navigatorisches Geschick belohnen.

Und hier fing das Unglueck an: Alle Wege fuehrten nach Hyderabad. Dabei wurde es langsam dunkel und nur kurz zur Erinnerung – Wir haben kein Licht. Wir moechten nicht weiter ins Detail gehen, aber nur so viel: wir haben aus Verzweiflung das teuerste Zimmer unserer gesamten Reise bezogen, sind nach der Fahrt durch die Stadt aus den Tuk Tuks gefallen wie sechs traurige Mehlsaecke und wollten ueberall sein, ausser in Hyderabad.

Unsere Schlussfolgerung daraus war: Wir stehen nicht um 6.00 Uhr auf, wie sonst, sondern schon um 5.30 Uhr, um Hyderabad so schnell wie moeglich den Ruecken kehren zu koennen. (Von diesem Plan erzaehlen wir Nick jedoch nichts, um ihm nicht schon am Abend schlechte Traeume zu bescheren – hat geklappt!)

Etappe: Hyderabad – Nandigama
Datum: 01.03.

Flucht geglueckt!

Alleine das Verlassen von Hyderabad machte uns schon sehr froh. Unser Hans war jedoch etwas angeschlagen (muss der Stress gewesen sein) und fuhr schon seit dem Vortag mit einem beunruhigenden Quietschen ueber die Pisten. Team Hans hat beobachtet, diagnostiert und interpretiert und bald war klar: Hans braucht Fett!

Ein Automechaniker am Strassenrand diagnostizierte dasselbe, und nach kurzem ambulantem Motor-Eingriff schnurrte Hans wieder, wie es ein gutes indisches Tuk Tuk tun sollte. Wir hoffen, dass euch aufgefallen ist, dass dies der erste nennenswerte Vorfall der letzten Tage war! (Gut, abgesehen davon, dass Rita jeden Morgen im zweiten Gang schiebenderweise gestartet werden muss, weil sie bei kaltem Motor nicht von selbst anspringen will – aber was ist schon gegen ein bisschen Morgenmuffeligkeit zu sagen?)

Etappe: Nandigama – Rarulapuram
Datum: 02.03.

Lektion gelernt: Unterbreche niemals in aller Herrgottsfruehe einen Tankwart beim Zaehneputzen – er wird dir auf jeden Fall irgendeinen Mist in den Tank fuellen.

Und so konnten wir heute schon nach dem Fruehstueck erstmal Hans’ Tank leerlaufen lassen und mit der richtigen Benzin/Oel-Mischung wieder vollmachen.

Diese Aufregung sowie eine Nacht in zu kleinen Betten, Schimmelbildung in den Guest House-Ecken und einer recht eintoenigen Strasse sorgten fuer allgemeine Muedigkeit.

Die war allerdings schnell verflogen, als wir heute tatsaechlich auf die Strasse gefahren sind, die bis nach Kalkutta fuehrt!! Guckt, guckt, da ist der Meilenstein!!!

Jippiieh! Zu unserem erreichten Etappenziel haben wir uns heute mal mit grossen Betten und unschmimmeligen Waenden belohnt! Gute Nacht!